Helena in Kanada

So, ein kleiner Zwischenstand aus Duncan:

Arbeiten ist anstrengend! :-D Aber dafür kann man die freie Zeit umso mehr genießen. Zur Zeit wohne ich bei Hanna, ihrem Mann Ezra und deren kleiner Tochter Cecilia (mit den Hunden Ursa, die wirklich wie ein kleiner Eisbär aussieht, Vaspa und dem Kater Pierre). An meinem zweiten Tag haben Mutter, Tochter, die zweite Wwooferin Sarah und ich gleich erstma einen Ausflug nach Victoria gemacht. Das Wetter war super und wir konnten auf unserem Roadtrip die herrliche Aussicht genießen. In Victoria waren wir am Hafen, haben Hausboote gesehn, waren schön Lunchen und sind dieTourimeile abgelaufen. Schließlich wurden noch Vorräte im Großmarkt eingekauft und dann war der Tag auch schon wieder um.

Letzten Montag war Victoria Day ;-) und wir hatten frei. Sarah und ich haben uns die Räder ausm Schuppen geschnappt und uns ganz euphorisch auf den Weg zur Raubvogelstation auf der anderen Seite der Stadt gemacht. Kaum war jedoch das Haus außer Sichtweite, fing es wie verrückt an zu schütten. Aber so richtig. Nach der Hälfte wollten wir schon pitschnass aufgeben, aber wir haben uns glücklicherweise doch umentschieden und kaum waren anderthalb Stunden um, waren wir auch schon da und nasser als nass konnten wir ja nicht mehr werden. Während der beeindruckenden Flugshow klärte es dann auch auf und wir wurden schön von der Sonne getrocknet. Auf dem Rückweg konnten wir dann sogar ein bisschen der Gegend bewundern. In der Innenstadt haben wir uns noch mit einer Bekannten von Sarah getroffen und wurden auf ein tolles Eis eingeladen. Der Hund hatte auch was davon ;-) Dann stand eigentlich noch der leider sehr steile und nicht gerade kurze Weg zurück nach Hause an. Wir waren schlagskaputt und wollten schon mit den Rädern in den Bus steigen (,der an Feiertagen allerdings etwas brauch), aber da kam unsere Nachbarin Sabine mit ihrem Pick Up vorbei und hat uns aufgepickt :)

Überhaupt ist die nachbarschaftliche Zusammenarbeit hier eigentlich einen eigenen Eintrag wert. Ezra exkaviert Bäume und so fährt er mit seinem Bagger auch mal zum Nachbar Pete, der dann im Gegenzug vorbei kommt, um beim Sieben der Erde zu helfen...und zwar als "Shaker". Aber diese abgefahrene Konstruktion und damit verbundene Arbeit ist wiederum auch einen eigenen Eintrag wert :-D Das Teil, was so aussieht wie "ein Trojanisches Pferd ohne Kopf" (Zitat Hanna) macht aus einem Haufen Erde feinstes "soil". Allerdings muss man dafür schütteln...ziemlich viel schütteln. Einer steht oben (wohlgemerkt während die andern unten schütteln) und sortiert die großen Steine und Stöcke aus und Ezra schaufelt mit seinem Bagger die Erde drauf.

Sarah und ich haben auch schon ein kleines Gewächshaus zusammengezimmert, beim Bau der Beete geholfen, die Beete mit Erde und Pflanzen bestückt, Äste mit der Säge zu Feuerholz verarbeitet, eben solches umgesetz und außerdem jede Menge Unkraut gejätet. Nebenher läuft der ganz normale Wahnsinn einer jungen Kleinfamilie..

Übermorgen haben wir wieder frei und verbringen den Tag in Duncan, der "city of totem". Abends sind wir dann bei Pete zum Essen eingeladen. Und Montag zieh ich dann schon wieder weiter...

Hallihallo,

so, es ist jetzt zwanzig nach drei, mein Bus nach Duncan fährt erst in anderthalb Stunden und ich sitz in Nanaimo...in einer Bar! Jawoll!!! Schlau wie ich bin, bin ich gleich von der Fähre durch das Terminal an den ganzen Starbucksen vorbei gerannt, um dann festzustellen, dass es so direkt an der Fähre eigentlich nix gibt. "You look lost" Ach, wirklich. Rucksack einschließen is nich. N Kaffee gibts auch nich, denn zurück darf ich ohne Ticket nich. "Das nächste wär ne Bar" "Super, ich bin Deutsche, ich liebe Bars" "Na, dann...good for you".

Mit meiner Homestay Familie wurde es jetzt am Ende noch richtig nett. Mit den Studis waren wir essen, haben ein Spiel nach dem andern gespielt und sowieso und überhaupt...aber wenns am schönsten ist...eh?! Und das Wetter war der Hammer die letzten paar Tage. Veronika und ich haben "Party gemacht". Oh doch, das muss in Anführungszeichen...glaubt mir :) Und es gab Feuerwerk über der Skyline von Vancouver...keine Ahnung warum, aber war herrlich.

Auf der Überfahrt gerade habe ich übrigens Orkas gesehn :D Voll toll!

Joar..und jetzt gehts weiter. Bis bald!

Is ja gut, is ja gut.. :-D

Also...letzten Samstag sind Veronika und ich mit unserem persönlichen Reiseleiter Adrian ja erstmal auf diesen Berg da hochgestiefelt: Grouse Mountain (The Peak of Vancouver). Die machen das hier jede Woche! (Also morgen steht das schon wieder an, nur diesmal weiß ich wie anstrengend das ist...Hilfe!) Na ja..

Jedenfalls hat mich danach unser Gastpapa mit dem Motorrad mitgenommen und wir sind nach West Vancouver zum Hafen gefahren (von da aus werd ich dann in zwei Wochen nach Vancouver Island aufbrechen). Nachmittags hat uns dann wieder Adrian abgeholt und wir waren erst im östlich gelegen Deep Cove spazieren und waren anschließend Downtown, genauer gesagt in Gastown (Wiege von Vancouver). Dort haben wir was in der Old Spaghetti Factory gegessen, sind dann mit dem Auto durch die erleuchtete Stadt gefahren und sind schließlich bei uns um die Ecke auf der Lonsdale Ave im Quenns Cross Pub gelandet, wo es zufälligerweise Live-Music gab. Da hab ich mich natürlich pudelwohl gefühlt und gleich mal für $25 irgendwas ne Runde Bier bestellt (es waren 3!). Dank Seebs Fettnäppchen-Führers weiß ich, dass man hier an der Theke auf jeden Fall Trinkgeld geben muss, sonst wird man für den restlichen Abend nicht mehr bedient. Also hab ich dem Barkeeper meine restlichen $30 hingehalten und gesagt: "Stimmt so" (also nich auf Deutsch, is klar, sonst hätt er ja..versteht ihr..). Na ja jedenfalls hat dann die nächste Runde Adrian bezahlt und als ich dann später wieder zum Barkeeper bin, wollt ich nur ne Cola. "Nur ne Cola?" "Ja, nur ne Cola!" und er macht mir schön ne Cola mit Eis und Strohhalm, reicht sie mir rüber, ich will ihm meine Bankkarte geben und er nur: "Is okay" "Is okay?" "Ja, is okay" Da war ich erstma baff. Supercool, die kanadischen Barkeeper!

Ja, und am Montag wollten Veronika und ich schön nach Chinatown fahren, aber irgendwie hat uns das vom Bus aus nich so zugesagt und da sind wir dann einfach sitzengeblieben...ziehmlich lange sitzengeblieben. Na ja, und kaum waren drei Stunden rum, waren wir auch schon am südlichen Hafen von Richmond, in Stevenston. Da haben wir uns ne schöne, heiße Schokolade bestellt, uns von der Bedienung das Handy geliehen um uns vom Abendessen abzumelden, ne Runde gedreht und sind wieder Heim gefahren, weil wir noch den letzten Bus nach Hause kriegen wollten.

Na ja, und weil hier jeder irgendwie schon mal auf Grouse Mountain gearbeitet hat, dacht ich, ich könnt mich ja mal bewerben, weil die grad Leute für ihr Café brauchen. Die wollten mindestens zwei Empfehlungsschreiben, also hat mir Harry (bzw. Kate ;-)) mal eben eine "reference letter" geschrieben und ich hatte schon einen Tag später das "Interview". Das coole is, dass so ne Tageskarte für den Grouse Mountain eigentlich $40 kostet (für die Gondel und so) und man das bei nem Vorstellungsgespräch kostenlos bekommt. Also konnte ich nach dem Interview (,was übrigens sehr lustig war, weil er (nenn mich Goeff) da so einen Fragekatalog durchgegangen ist, so nach dem Motto: "Was glaubst du, würde dein letzter Arbeitgeber über dich sagen?" "Na ja, ich weiß es, weil ich das Empfehlungsschreiben gelesen habe." Und bei Schlagworten wie "Nature" und "Skiing" hat er dann Kringel um das Wort gemacht. Sehr...na ja witzig halt. Und danach konnte ich dann) noch den Tag auf Grouse Mountain verbringen. Die Sonne hat gescheint, ich war im Schnee spazieren (hab mir n Sonnenbrand geholt) und hab BÄREN gesehn. Voll toll! (Aber sie waren in einem Gehege, Hagen). Als ich wieder zuhause war hatte ich dann ne Zusage von nenn mich Goeff. Hab mich echt gefreut..und gewundert.

Dann war ich am Mosquito Creek (, der nicht umsonst so heißt, aber ich bin ja durch Germi abgehärtet. Da stehen überall diese bärensicheren Mülleimer..

Und am False Creek, Downtown, da hab ich dann den Aquabus zur Granville Island genommen..

Achso...und ich bin umgezogen (quasi), weil neue Leute kommen teil ich mir jetzt mit Veronika ihr Zimmer.

Na gut, ich muss jetzt ma duschen und dann gehn wir wieder aus :-D